Wer sich für die Anschaffung eines E-Autos interessiert, kommt an der Frage einer eigenen Ladestation zu Hause nicht vorbei. Das gilt zurzeit umso mehr, weil die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektro-Autos augenblicklich noch nicht zufriedenstellend ausgebaut ist.
Es gilt: Wer steht, der lädt!
Der erste Gedanke im Zusammenhang mit dem Laden eines E-Autos ist die eigene Steckdose. Ist es nicht auch möglich, das Auto an eine normale Haushaltssteckdose anzuschließen? Das ist theoretisch möglich. Allerdings sprechen einige ernst zu nehmende Faktoren dagegen:
Wallboxen unterscheiden sich vor allem in der Leistung, die zwischen 3,7 und 22 KW liegt. Je nach Leistung sind unterschiedliche Voraussetzungen beim Bau und auch in Bezug auf die Kommunikation mit Netzbetreibern notwendig.
Die kleinste Wandladestation, die an das Haushaltsnetz – das normale Stromnetz – angeschlossen wird, trägt meist die Bezeichnung „ECO“ oder „BASIC“. Modelle dieser Art sind für eine einphasige Ladesituation mit bis maximal 3,6-3,7 KW vorgesehen. Die Ladedauer ist lang. Zurzeit sind einige Elektroautos namhafter Hersteller wie der VW E-Golf oder der BMW i3 sowie einige Hybrid-Fahrzeuge vom Typ Plug-In mit derart kleinen Ladegeräten ausgestattet. Wer sich für diese kleinste Dimension der Wallbox entscheidet, sollte davon ausgehen, auch zukünftig keine stärkeren Ladegräte an die Box anschließen zu wollen. Andernfalls lohnt sich der Einbau nicht.
Dagegen ist eine Box mit 11 KW Maximalleistung deshalb eine immer eine gute Wahl, weil sie die allermeisten E-Autos, die zurzeit verbreitet sind, bedienen kann. Dabei erfolgt der Ladevorgang etwa fünfmal schneller als mit einer normalen Haushaltssteckdose. Auch von der Installation her ist diese Wandladestation recht unproblematisch, weil der dafür erforderliche 400 V-16 A Drehstrom auch in normalen Haushalten verbreitet ist. Beispielsweise werden Elektroherde an diese Stromquelle angeschlossen. Ist das Fahrzeug mit einem entsprechenden Ladegerät ausgestattet, können über eine auf 11kw ausgelegte Wandladebox Ladezeiten von 1 bis 2 Stunden realisiert werden. Ist in einem Fahrzeug ein noch wesentlich leistungsstärkere Lader verbaut, drosselt die Box auf den Anschlusswert herunter. Eine Wallbox dieser Art kann dreiphasig laden, aber auch einphasig. Der Einsatzbereich ist deshalb sehr universell.
Einphasige Ladegeräte mit einer höheren Leistung als 3,6 KW – zwischen 6,6 KW und 7,4 KB – können in Autos aus dem asiatischen oder US-amerikanischen Raum verbaut sein. Sollen diese E-Autos schnell geladen werden, ist an ausreichend dimensionierte sowie abgesicherte Leitungen zu denken. Hier ist dann eine starke Wandladestation für Drehstrom notwendig. Eine solche Anlage stellt die erforderliche hohe Leistung auch auf eine Phase bereit. Dementsprechend ist in der Regel die Zustimmung des Netzbetreibers notwendig, um eine so dimensionierte Wandladestation installieren zu dürfen.
Zurzeit sind einige E-Auto-Modelle auch in der Lage, mit 22 KW zu laden. In dieser Größe dimensionierte Wallboxen laden zehnmal schneller als die Haushaltssteckdose. Für die Installation wird die Zustimmung des jeweiligen Netzbetreibers benötigt. Außerdem werden größere Umbauarbeiten am Stromnetz nötig. Ähnliches gilt für die noch größer dimensionierte Wandladestation von 44 KW. Ob diese Ladeleistung vom Fahrzeug unterstützt wird, hängt von den entsprechend dimensionierten Ladegeräten ab. Hiermit lässt sich die Ladezeit weiter erheblich verkürzen. Wallboxen mit 22 KW oder 44 KW sind aufgrund leistungsfähiger Bauteile entsprechend teuer.