Am 26. und 27. Mai 2025 fand in Bremen ein besonderes Treffen statt: Der Bundesverband des Solarhandwerks (bdsh) lud zu einer zweitägigen Branchenveranstaltung ein. Gastgeber war ADLER Solar, eines der sieben Gründungsmitglieder des Verbands.
Doch diese Veranstaltung war mehr als nur ein weiteres Branchentreffen – sie war ein Meilenstein: Zum ersten Mal nach seinem einjährigen Bestehen hielt der BDSH seine Jahreshauptversammlung ab.
Insgesamt kamen 34 Teilnehmer zusammen: Mitglieder, externe Gäste und politische Akteure, darunter Kristina Vogt, Bremens Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation. Auf der Agenda standen nicht nur fachliche Themen, sondern auch politische Weichenstellungen, Erfahrungsaustausch und vor allem: Vernetzung.
Am Montag um 17 Uhr öffneten sich die Türen bei ADLER Solar. Sofort füllte sich der Raum mit Stimmen, Lachen und Gesprächen – die Stimmung war von Beginn an lebendig, ja fast elektrisiert. Snacks und Getränke sorgten für einen entspannten Rahmen, in dem sich die Teilnehmer austauschen und kennenlernen konnten.
Der inhaltliche Auftakt kam von Tobias Döpkens und Gerhard Cunze (ADLER Solar), die die aktuellen Trends und Herausforderungen im Solarmarkt vorstellten. Von technologischen Entwicklungen über Kundenbedürfnisse bis hin zu Marktrisiken – sie gaben einen kompakten, praxisnahen Überblick, der vielen aus der Seele sprach.
Besonders interessant war der Beitrag von Julia Züleyha Pohl, die anhand des EUPD-InstallerMonitor spannende Daten und Marktanalysen präsentierte. Dieses Stimmungsbarometer beleuchtet, wie Installateure die Lage sehen – und zeigte klar: Es gibt Herausforderungen, aber auch große Chancen.
Julia Züleyha Pohl
Die Diskussion im Anschluss zeigte, wie wichtig solche Impulse sind: Sie helfen den Betrieben, sich strategisch auszurichten, Markttrends besser zu verstehen und die eigene Position zu stärken – statt sich nur von kurzfristigen Schlagzeilen und Stimmungen leiten zu lassen.
Am Abend wurde es politisch: Kristina Vogt, Bremens Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, sprach über die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Photovoltaik in Deutschland. Sie legte dar, welche Hürden bestehen, wo Fortschritte erzielt wurden – und wo die Politik noch stärker aktiv werden muss.
In der anschließenden Diskussion wurde es lebhaft: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten zentrale Fragen, etwa wie nachhaltige Lösungen gezielt gefördert werden können, welche Rahmenbedingungen Handwerksbetriebe brauchen, um langfristig erfolgreich zu sein, und wie Politik und Handwerk besser zusammenarbeiten können. Dabei zeigte sich: Das Zusammenspiel zwischen politischer Steuerung und unternehmerischem Handeln ist entscheidend, wenn die Energiewende gelingen soll.
Nach dem offiziellen Teil zog die Gruppe weiter auf die Bremer Überseeinsel, wo ein abwechslungsreiches Abendprogramm wartete. Hier stand nicht nur informelles Networking auf dem Plan – es gab auch spannende Einblicke in ein großes Energieprojekt, das eindrucksvoll zeigte, wie innovative Ansätze vor Ort umgesetzt werden.
In den vielen Gesprächen am Abend zeichnete sich ein klarer Konsens ab: Die großen Chancen am Markt liegen nicht bei kurzfristigen Billigangeboten, sondern bei Unternehmen, die auf Qualität, Erfahrung und fundierte Beratung setzen. Dieser Austausch unter Kolleginnen und Kollegen war für viele eines der Highlights des Tages – denn genau hier entstehen die Ideen, Kooperationen und Netzwerke, die die Branche weiterbringen.
Der zweite Tag startete früh: Ab 8 Uhr traf man sich erneut zu Kaffee, Snacks und lebhaften Gesprächen in den Räumlichkeiten von ADLER Solar. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um die Themen und Gespräche vom Vorabend zu vertiefen, neue Kontakte zu knüpfen und sich gezielt mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Regionen auszutauschen. Dabei wurde schnell deutlich, wie wertvoll dieser persönliche Austausch innerhalb der Branche ist – viele betonten, dass genau hier die Basis für zukünftige Kooperationen, gemeinsame Projekte und Innovationen gelegt wird.
Ein echter Programmhöhepunkt waren die Best-Practice-Beispiele aus dem Mitgliederkreis. Hier wurde deutlich, wie vielfältig das Solarhandwerk aufgestellt ist: Von Batteriespeichern mit Notstromfunktion, die auch bei Stromausfall eine verlässliche Energieversorgung sichern, über ganzheitliche Energielösungen, die Strom, Wärme und Mobilität intelligent miteinander verbinden, bis hin zu innovativen Beratungsansätzen, die den Kunden eine Komplettlösung aus einer Hand bieten.
Diese Praxisbeispiele zeigten nicht nur, was technisch möglich ist, sondern auch, wie wichtig Qualität, Know-how und langjährige Erfahrung für die Positionierung am Markt sind – gerade in einer Zeit, in der viele neue Anbieter mit großen Versprechen auftreten.
In seinem Vortrag sprach Peter Knuth (Gründer und Geschäftsführer von enerix) offen und klar über die aktuellen Herausforderungen, mit denen das Solarhandwerk zu kämpfen hat. Er machte deutlich, dass gestiegene Zinsen, verunsicherte Verbraucher und die vielen negativen Schlagzeilen über unseriöse Anbieter die Branche in den letzten Jahren stark belastet haben. Viele Betriebe spürten, wie das Vertrauen der Kunden bröckelte – oft unabhängig von der eigenen Qualität. Die Stimmung sei vielerorts gedrückt, und es brauche jetzt dringend neue Ansätze und positive Impulse, um diesen Trend zu durchbrechen.
Peter Knuth, enerix
Er betonte, dass gerade die etablierten Qualitätsbetriebe, die über langjährige Erfahrung und fundiertes Wissen verfügen, jetzt eine besondere Chance haben. Durch Transparenz, gute Kundenkommunikation und ehrliche Beratung können sie sich klar von Billiganbietern abheben – und so nicht nur ihr eigenes Geschäft stärken, sondern auch das Ansehen des gesamten Solarhandwerks.
Einen weiteren Impuls setzte Erik Schöller von Schönenergie mit seinem Vortrag. Er zeigte auf, dass der Solarmarkt dringend neue Ideen und frische Ansätze braucht, um wieder in Schwung zu kommen. Die Kunden erwarten heute mehr als nur ein Produkt – sie suchen nach Anbietern, die ihnen ganzheitliche, verlässliche und unkomplizierte Lösungen bieten. Es gehe darum, Strom, Wärme und Mobilität zu vernetzen und die Energiezukunft der Kunden nachhaltig zu gestalten, ohne sie mit komplexen Einzellösungen zu überfordern.
Erik Schöller, Schönenergie
Schöller betonte außerdem, wie wichtig Empfehlungen und Kundenbewertungen für den Erfolg der Betriebe sind. Viele Fachunternehmen hätten hier noch ungenutztes Potenzial. Wer positive Kundenerfahrungen gezielt sichtbar macht und weiterträgt, kann sich wirkungsvoll von großen Anbietern mit glänzenden Marketingstrategien abheben. Vertrauen, so Schöller, sei der Schlüssel – und wer es aufbaut und pflegt, kann nicht nur neue Kunden gewinnen, sondern auch langfristig seine Marktposition stärken.
Um 11:30 Uhr begann der offizielle Teil des Tages: die erste Jahreshauptversammlung des BDSH nach seinem einjährigen Bestehen. Ein Meilenstein für den jungen Verband. Neben organisatorischen Fragen ging es um zentrale Weichenstellungen: Welche Themen will der Verband in den kommenden Monaten setzen? Wie können Inhalte und Netzwerk gestärkt werden? Und vor allem: Wie gelingt es, mehr Sichtbarkeit zu schaffen – bei der Politik, aber auch bei den Kunden?
Peter Knuth, enerix
Beim gemeinsamen Lunch von 13 bis 14 Uhr wurde spürbar, wie stark das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Verbands gewachsen war. Viele waren sich einig: Diese zwei Tage waren nicht nur voller wertvoller Impulse – sie haben das „Wir-Gefühl“ im BDSH spürbar gestärkt.
In einer offenen Diskussionsrunde wurde noch einmal reflektiert, warum der BDSH vor einem Jahr gegründet wurde. Die Antwort war klar und wurde aus verschiedenen Perspektiven betont:
Nach einem intensiven ersten Jahr hat sich der BDSH als starke Plattform für das Solarhandwerk etabliert. Er bündelt Inhalte, Netzwerk und Kommunikation, sorgt für klare Positionierung und verschafft den Handwerksbetrieben Gehör – in der Politik, in der Öffentlichkeit und in der Branche selbst. Gemeinsam gestaltet der Verband die Zukunft des Solarhandwerks: kompetent, sichtbar und zukunftsorientiert.
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