Elektro­mobilität
Die Entwicklung

Elektromobilität - die klimafreundliche Alternative für den Straßenverkehr

Elektromobilität wird weltweit als Schlüsseltechnologie für klimafreundliche Mobilität betrachtet. Vor allem in Verbindung mit Strom aus erneuerbaren Quellen können Elektroautos einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, die Emission von Klimagasen nachhaltig zu senken. Die Kombination von Elektromobilität und Photovoltaik erweist sich hierfür als eine besonders umweltfreundliche und kostengünstige Lösung. Der globale Klimawandel ist eine der drängendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. In einer aktuellen Studie kamen Forscher der niederländischen Wageningen-Universität zum Ergebnis, dass bereits in 50 Jahren ein Fünftel der Erde aufgrund steigender Temperaturen nicht mehr bewohnbar sein wird – 3,5 Milliarden Menschen würden hierdurch ihre Lebensgrundlage verlieren. Die Reduktion von CO2-Emissionen ist in so gut wie allen Industrieländern heute auch politisches Programm. Die europäischen und deutschen Klimaziele sehen vor, den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2050 im Vergleich zum Jahr 1990 um bis zu 95 Prozent zu reduzieren. Der Energiewende auf der Straße kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Das Statistische Bundesamt nennt hierzu Zahlen: Im Jahr 2018 wurden in der Europäischen Union demnach durch die Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen rund 888 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre abgegeben, 62 Prozent dieser Emissionen wurden durch PKWs und Motorräder verursacht. Ohne klimafreundliche Alternative zu Verbrennungsmotoren und fossilen Energieträgern ist die Klimawende nicht zu schaffen.

Der Umstieg auf Elektro­mobilität gewinnt an Tempo

Die Bundesrepublik Deutschland arbeitet auch aus diesem Grund daran, sich zum Leitmarkt für Elektromobilität zu entwickeln. Die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge wurde in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut, der Umstieg auf Elektromobilität wird durch staatliche Innovationsprämien gefördert. Ursprünglich hatte die Bundesregierung für den Umstieg auf Elektromobilität sehr ambitionierte Ziele vorgegeben – bis 2020 sollten auf Deutschlands Straßen mindestens eine Million Elektroautos fahren. Erreicht wurde diese Zahl zwar nicht, jedoch zeichnet sich inzwischen durchaus ein Durchbruch ab. Am 01. Januar 2020 waren in Deutschland insgesamt 136.000 reine Elektroautos zugelassen – 53.000 Fahrzeuge mehr als im Vorjahr. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gibt an, dass sich allein im August 2020 die Zahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos im Vergleich zum Vorjahresmonat verdreifacht und die Zahl von neu zugelassenen Hybridfahrzeugen immerhin verdoppelt hat. Seit der Jahrtausendwende gewinnt die Elektromobilität auf der Straße weltweit kontinuierlich an Bedeutung. In vielen Ländern existieren heute gesetzliche Regelungen, die darauf abzielen, konventionelle Verbrennungsmotoren in absehbarer Zeit vollständig von der Straße zu verbannen, in anderen Staaten befinden sich solche Gesetze in der Planungsphase. Ein europäischer Vorreiter der Elektromobilität ist derzeit Norwegen, wo der Anteil reiner Elektroautos an den Neuzulassungen bei rund 50 Prozent liegt.
Ladestationen E-Mobility

Elektromobilität und Photo­voltaik - ökologisch und kostengünstig

Für den Umstieg auf Elektromobilität sprechen viele Gründe: Sie leiten damit Ihre persönliche Energiewende ein, indem Sie Ihren CO2-Fußabdruck nachhaltig vermindern. Außerdem ist die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs durch die Innovationsprämie und weitere staatliche Förderungen attraktiv.

Besonders vorteilhaft wirkt sich im Hinblick auf Umwelteffekte und Mobilitätskosten die Kombination von Elektromobilität und Photovoltaik aus:

Sie praktizieren damit maximale Umweltfreundlichkeit. Solarstrom ist eine klassische regenerative Energie, klimaschädliche Emissionen sind mit seiner Erzeugung nicht verbunden. Bei der Produktion einer Kilowattstunde (kWh) fallen durchschnittlich 385 Gramm CO2-Emissionen an. Bei der Verbrennung eines Liters Benzin entstehen dagegen rund 2,37 Kilogramm CO2.

Mit Solarstrom aus Ihrer eigenen Solaranlage "betanken" Sie Ihr Elektroauto weitgehend kostenlos. Zum Vergleich: Wenn Sie die Batterie Ihres E-Cars mit Netzstrom laden, bezahlen Sie pro kWh rund 0,30 Euro - der Verbrauch heutiger E-Cars liegt zwischen 13 und 20 kWh für 100 Kilometer. Benzin ist mit einem Literpreis von rund 1,40 Euro gegenüber beiden Varianten deutlich teurer.

Mit der Kombination aus Elektromobilität und Photovoltaik sind Sie weitgehend autark. Mit einer Ladung selbsterzeugtem Sonnenstrom kommen Sie - einmal abgesehen von längeren Überlandfahrten - ohne die Nutzung öffentlicher Ladestationen in der Regel problemlos durch den Tag.

Solarstrom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage für die Realisierung von Elektromobilität unterstützt eine netzdienliche Stromverwendung, da der Strom vor Ort erzeugt und direkt verbraucht wird. Hieraus resultierte eine Entlastung der öffentlichen Netze, so dass der Netzausbau verringert werden kann.

Elektro­mobilität - etablierte Technologie mit Zukunfts­potential

Ihre erste große Blütezeit erlebte die Elektromobilität bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Im Hinblick auf zeitgemäße Mobilitätslösungen standen seinerzeit drei Technologien im Wettbewerb miteinander. Beispielsweise wurden um das Jahr 1900 in den USA 40 Prozent aller Autos mit Dampf und 38 Prozent elektrisch angetrieben. Benzinfahrzeuge spielten mit 22 Prozent demgegenüber eine untergeordnete Rolle. Die Elektrofahrzeuge der damaligen Zeit verfügten über Reichweiten von etwa 100 Kilometern und erreichten Geschwindigkeiten von über 60 Stundenkilometern. Damit erwiesen sich die sogenannten „Stromer“ bereits damals als ideale Stadtfahrzeuge – im Jahr 1901 waren rund 50 Prozent aller in New York zugelassenen Fahrzeuge Elektroautos. Allerdings nahm die Bedeutung der Elektromobilität ab 1910 kontinuierlich ab. Hierzu trugen unter anderem die Verfügbarkeit von billigem Erdöl für Vergaserkraftstoffe sowie die deutlich größeren Reichweiten von Benzinfahrzeugen bei. Zudem kamen zu dieser Zeit die ersten für breitere Käuferschichten erschwinglichen Automobile auf den Markt, die allerdings nicht mit einem Elektroantrieb, sondern mit klassischen Verbrennungsmotoren ausgestattet waren.

Bis zur Renaissance der Elektromobilität sollte es – einmal abgesehen vom Schienenverkehr – danach rund 80 Jahre dauern. Auslöser waren die Ölkrise und hierdurch stark steigende Kraftstoffpreise in den frühen 1990er Jahren, aber auch ökologische Motive. Bereits im Jahre 1990 erließ die Regierung des US-Bundesstaates Kalifornien ein Gesetz, das die Automobilindustrie dazu verpflichtete, stufenweise emissionsfreie Kraftfahrzeuge zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Als Treiber für die Durchsetzung der Elektromobilität wirken sich heute verschiedene Faktoren aus. Beispielsweise standen viele private Konsumenten der Anschaffung eines Elektroautos noch vor Kurzem aufgrund der geringen Reichweiten der Fahrzeuge und der unzureichend ausgebauten Ladeinfrastruktur skeptisch gegenüber. Inzwischen sind Reichweiten von 200 bis 300 Kilometern bei den E-Cars jedoch Standard. Spitzenmodelle sind mit einer Ladung sogar bis zu 600 Kilometern unterwegs. Zudem sind Elektroautos heute nicht mehr zwangsläufig teurer als Benziner. Inzwischen befinden sich zahlreiche verschiedene Modelle auf dem Markt – Kleinwagen mit Elektroantrieb sind auch für begrenzte Budgets erschwinglich.
E-Mobility Zukunft

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